Der Elsa Plainacher Platz

Elsa Plainacher Platz
Elsa Plainacher Platz

Im Frühling 2021 trat das Kollektiv Elsa Plainacher, ein Zusammenschluss von Studierenden der Angewandten, an uns heran mit dem Wunsch, am Donaukanal einen Erinnerungsort für die dort als „Hexe“ verbrannte Elisabeth/Elsa Plainacher zu schaffen. Nun wurde dem daraus folgenden Antrag in der Kulturkommission stattgegeben und wir freuen uns darauf, bald den Elsa Plainacher Platz im Bezirk vorzufinden.

Während Hexenprozesse in Österreich bis in die frühe Neuzeit vor allem am Land verbreitet waren, war Elsa Plainacher die einzige Frau, die innerhalb Wiens bei einem solchen Prozess zum Tode verurteilt und öffentlich verbrannt wurde. Am 27. September 1583 wurde sie nach schwerer Folter auf ein Brett gebunden und zur Hinrichtungsstätte auf der Gänseweide – heute die Kreuzung Weißgerberlände / Kegelgasse geschleift. Ihre Asche wurde in die Donau (damals verlief der Fluss dort noch unreguliert duch die Stadt) gestreut.

Elsa Plainacher wurde zwar inzwischen eine Gasse in Wien Donaustadt gewidmet, aber am
zentralen Ort ihrer Verbrennung im 3. Bezirk erinnert weiterhin keine Flächenbenennung und kein
Denkmal an sie.

Gemeinsam mit Links/KPÖ brachten wir in der Bezirksvertretungssitzung am 16.9.2021 einen entsprechenden Antrag ein, der zuerst in die Kulturkommission zugewiesen wurde. In der Kulturkommission wurde ihm – etwas umformuliert- am 17.3.2022 mit allen Stimmen außer NEOS, zugestimmt.

Das Kollektiv Elsa Plainacher freut sich sehr, diesem Ort, an dem die Künstlerinnen schon mehrfach mittels Performances an Elsa Plainacher gedacht haben, nun offiziell einen Namen gegeben zu haben. Vor Ort werden weiterhin Performances und Gedenkfeiern stattfinden. Bereits seit 2021 gibt es zwei aus Ton gebrannte Benennungstafeln vor Ort, welche das Kollektiv angebracht hat. Zur Feier des stattgegebenen Antrages wurde von den Künstlerinnen ein mit Asche geschriebenes Gedicht am Boden appliziert.

Vor allem angesichts der enorm gestiegenen Femizide in Österreich ist es wichtig, auf die
historischen Wurzeln der Gewalt gegen Frauen hinzuweisen.

Kulturkommission – Gemeinsamer Antrag „Gedenkort für Elsa Plainacher“

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