Bezirksvertretung-Sitzung 22.9.2022
Machen wir den Bezirk kinderfreundlicher!
Bei der September-Sitzung der Bezirksvertretung haben wir das Thema Kinder und Familie zu unserem Schwerpunkt gemacht. Wir haben eine Reihe von konkreten Maßnahmen, wie autofreie Schulvorplätze, beantragt und es wurde einstimmig die Unicef-Zertifizierung zum kinderfreundlichen Bezirk gestartet.
Die Lebensqualität im Bezirk hängt wesentlich davon ab, wie Politik und Verwaltung mit Kindern und Jugendlichen umgehen. Davon sind wir Grüne überzeugt. Am augenscheinlichsten wird das im öffentlichen Raum: Wie frei und selbstständig können sich Kinder bewegen, ohne gefährdet zu sein? Eventuell sogar alleine mit dem Fahrrad? Räumen wir ihnen ein Minimum an Spielplätzen und Parks als „Reservate“ ein oder darf’s ein bisschen mehr sein? Geben wir ihnen wenigstens den Platz vor ihrer Schule zurück, der oft immer noch dem Autoverkehr gewidmet ist? Hier setzt unser Antrag „Autofreie und klimafitte Schulvorplätze“ an, den Bezirksrätin Siegrid Widhalm eingebracht hat. „Viele von uns kennen das Bild am Morgen vor vielen Schulen im 3 Bezirk. Autokolonnen, Gehupe, Türen, die auf- und zugeschlagen werden, Lärm und Gestank. Dazwischen Kinder, die versuchen in die Schule zu kommen. Das muss sich ändern!“, fordert Widhalm. „Der Platz muss den Kindern wieder zurückgegeben werden, aber auch den Pädagog:innen.“ Damit alle betroffenen Schulstandorte mit Expert:innen genauer besprochen werden können, wurde der Antrag dem Umweltausschuss zugewiesen.
Ziele der Stadtregierung ernst nehmen
Einstimmig angenommen wurden ihre Anträge zur Beschattung der Sandkiste im Arenbergpark-Spielplatz, zu einer Kletterwand im Arenbergpark und zur Zertifizierung zum familien- und kinderfreundlichen Bezirks. Diese muss bei Unicef Österreich beantragt werden. „Falls durch das Zertifizierungsverfahren Maßnahmenbedarf festgestelltet werden sollte, kann der Bezirk bei den Zielen im rot-pinken Koalitionsabkommen aus dem Vollen schöpfen, um wirklich zu einem familienfreundlichen und kinderfreundlichen Bezirk zu werden“, schlägt Widhalm vor. Im Abkommen von 2020 finden sich z.B. ein öffentlich zugängliches Angebot an Naschzonen und -plätzen mit Obstbäumen, mehr Angebot an konsumfreien und kinder- oder jugendgerechten Zonen – beispielsweise durch Grätzloasen, bessere Erreichbarkeit von Schulen und Kindergärten mit dem Rad und temporär für spielende Kinder geöffnete Straßen.
Mehr Wohnstraßen für den Bezirk
In die Verkehrskommission zugewiesen wurde der Antrag „Sackgassen zu Wohnstraßen“ unserer Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Susanne Nückel. Darin enthalten ist eine Liste von Sackgassen und Plätzen, die in eine Wohnstraße umgewandelt werden könnten. Dort ist das Durchfahren mit dem Auto nicht möglich, was bei einer Wohnstraße zwar ohnehin verboten ist, aber oft nicht beachtet wird. Wir hoffen auf eine konstruktive Diskussion der verschiedenen Standorte.
Negativ aufgefallen ist uns diesmal ein Antrag der ÖVP zur Entfernung von Radbügeln in der Baumgasse, weil sie nicht genug ausgelastet seien. Der Antragsteller bemühte sich dann auch in seiner Rede zu betonen, dass die Bügel wo anders wieder aufgestellt werden könnten, aber im Antrag stand das nicht. „An diesem Beispiel sieht man, dass das Aufstellen von Radbügeln im Bezirk nicht transparent ist sich nicht immer am Bedarf orientiert“, kommentierte unser Bezirksrat und Bezirks-Fahrradbeauftragter Stefan Soher. „Das scheint an dieser Stelle der Fall zu sein. Einer ersatzlosen Entfernung konnten wir nicht zustimmen. Eine Verlegung an eine andere Stelle mit höherem Bedarf, zum Beispiel vor der Landstraßer Hauptstraße 98 beim Hofer, wäre aus unserer Sicht in Ordnung gewesen.“
Unsere Anträge im Wortlaut
Autofreie und klimafitte Schulvorplätze
Der Antrag wurde dem Umweltausschuss zugewiesen
Beschattung Spielplatz Arenbergpark
Der Antrag wurde einstimmig angenommen
Kinder-Kletterwand Arenbergpark
Der Antrag wurde einstimmig angenommen
Zertifizierung zum kinderfreundlichen Bezirk
Der Antrag wurde einstimmig angenommen
Sackgassen zu Wohnstraßen
Der Antrag wurde der Verkehrskommission zugewiesen