Ein Modellgrätzel ohne Gasheizung

Wohnung

Heizen ohne Gas?

Im Altbau ist es besonders schwer, eine Alternative zum Gas zu finden. Wir wollen, dass der dritte Bezirk Vorreiter dabei wird.

Was können wir konkret im Bezirk tun, um die noch üblichen Gasetagenheizungen durch CO2-frei Alternativen zu ersetzen? Durch die internationalen Klimaziele, steigende Energiepreise und die Abhängigkeit von Gasimporten aus dem Ausland zeigt sich inzwischen dringender Handlungsbedarf. Das geplante Erneuerbare-Wärme-Gesetz, das seit kurzem als Entwurf vorliegt, sieht zudem ein Ablaufdatum für bestehende fossile Heizungen bis spätestens 2040 vor. Dieser langwierige Umstellungsprozess muss rechtzeitig von allem öffentlichen und privaten Beteiligten begonnen werden. Projekte wie der „Smart Block Geblergasse“ im 17. Bezirk zeigen bereits, wohin die Entwicklung im Altbau-Bestand gehen kann: Die Alternative zur Gastherme in den einzelnen Altbau-Wohnungen werden überwiegend Heizsysteme für ganze Häuser und Häuserblocks sein. Kombiniert wird das mit einer thermischen Sanierung, damit der Energiebedarf möglichst gering ist. Einen Antrag auf ein Modellgrätzel mit Pilotstudien im Bezirk haben wir bereits in der Bezirksvertretung eingebracht.

Fachwissen in den Bezirk holen

Und so könnte es gehen: Zunächst braucht es eine systematische Analyse einiger Häuserblocks im Weißgerberviertel als typisches Gründerzeitviertel. Denn je nach Beschaffenheit, gibt es unterschiedliche Potenziale, etwa für Wärmepumpensysteme. Das könnte durch Expertinnen und Experten z.B. der Technischen Universität Wien oder der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) passieren. Die Finanzierung können sich Stadt und Bezirk teilen. Die Ergebnisse dieser Studien können den privaten Eigentümerinnen und Eigentümern und der Stadt Wien (Wiener Wohnen) zeigen, was sie konkret tun können. Für viele Häuser mit verzierter Fassade wird die klassische Fernwärme die beste Lösung sein. Andere können fast auf modernen Niedrigenergie-Standard saniert werden. Dann können die Wärmepumpen ihre Vorteile ausspielen.

Besser gemeinsam

Wichtig für die Effizienz wird sein, dass über die Grundstücksgrenzen hinaus gedacht wird, am besten für einen ganzen Häuserblock. Wenn die technischen Möglichkeiten klar sind, können spezielle Energie-Dienstleister den Eigentümer:innen-Gemeinschaften einen finanzierbaren Plan für ein neues Energiesystem vorlegen. Sich daran zu beteiligen wird in der Regel einfacher sein, als alleine ein Lösung zu finden. Entscheidend ist, dass zunächst einige vorangehen, damit ein Anfang gemacht ist. Profitieren würden am Ende viele Mieterinnen und Mieter, die derzeit keine Möglichkeit haben auf eigene Faust eine Alternative zum teuren Erdgas zu suchen. Die Landstraßerinnen und Landstraßer sollen hier vorne dabei sein!

Der Antrag wurde dem Umweltausschuß zugewiesen und wird dort behandelt.

Antrag „Modellgrätzl für die Wärmewende“

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